"Suspended Gazes: On Seeing What We Cannot Fully Understand”

Author- Brian Hawkeswood.                                                                         Scroll Down For English Version.

Es gibt einen eigentümlichen Moment, ein Zögern im Schritt, wenn man die Schmiede Straße entlanggeht und auf dieses Gemälde trifft, das leicht an der verwitterten Barockfassade hängt, wo das stille Gewicht der Geschichte und Architektur sich zu neigen scheint, um Zeuge zu sein. Man sieht dieses Gemälde nicht so sehr, man fühlt es: ein fast unmerklicher Druck in der Luft, ein Ziehen des Geistes hin zu Fragen, die man nicht zu stellen beabsichtigt hatte, eine seltsame Beharrlichkeit, die Welt von Moment zu Moment neu zu bedenken. Die Figuren dominieren die visuelle Ebene, von den Kopfsteinpflastern unten bis zu den Gesimsen oben, verlangen Aufmerksamkeit, bieten jedoch keine einfache Interpretation.

                                                       Painting : Unsigned. Un-titled. Schmiede str, Pirna 2025.

Die erste Figur ist in Stoff von Schwarz, Rot und Gold gehüllt, die Farben der deutschen Flagge, und doch mit der Feierlichkeit und Geheimnisvolligkeit eines Schleiers. Nur die Augen treten hervor, leuchtend und rätselhaft, das kleine Fenster, durch das eine private Welt von Gedanken und Gefühlen austritt. Man kann nicht anders, als sich zu fragen: Ist diese Frau ein Symbol, eine Beteiligte oder nur selbst Zeugin? Doch die Entscheidung, ein nationales Emblem in die Intimität einer Abaya zu kleiden – für manche vertraut, für andere fremd – wirkt bewusst, eine leise Befragung von Identität, Zugehörigkeit, davon, wie eine Kultur sowohl auferlegt als auch übernommen, getragen als Kleidungsstück, als Last, oder angenommen als privater Schutz gegen den Blick der Welt werden kann. Hier liegt eine fast unmerkliche Spannung zwischen Trotz und Flehen, und der Geist verweilt bei den Augen, versucht, Absicht zu lesen, wo nur Ambiguität existiert.

Neben ihr beugt sich eine zweite Figur vor, in einer Haltung, die zugleich absurd und grotesk ist, die Nacktheit bloßgelegt und doch seltsam symbolisch. Zwischen ihren Beinen erstreckt sich ein schlanker, beinahe mechanischer Schlauch, an dessen Ende eine perfekt reife, absurd fehlplatzierte Banane ruht. Der Geist zuckt, weicht zurück, kann jedoch nicht wegsehen, denn in der Kollision von Sexualität, Humor und Surrealismus liegt eine fesselnde Kraft. Über ihr greifen die Klauen des deutschen Adlers, streng, formal, emblematisch, zart, aber beharrlich nach ihrem Fleisch, schaffen eine unmögliche Gegenüberstellung: die Autorität des Staates, der Geschichte, der Macht selbst, ergreift menschliche Verletzlichkeit, körperliche Entblößung und das absurde Theater des Begehrens. Hier liegt Komik, ja, aber eine dunkle Komik, das Lachen des Unbehagens, in dem der Körper zugleich Schlachtfeld, Instrument und Symbol ist.

Unter ihnen erstreckt sich das Ufer mit stiller Gelassenheit, das Wasser plätschert gleichgültig an ihren Füßen, während oben sechs Hubschrauber, mechanisch und zielgerichtet, sich vom Horizont nähern. Der Himmel ist ansonsten klar, doch die Bewegung dieser Maschinen – ihre starre, utilitaristische Präsenz – führt den fernen Widerhall von Bedrohung, Militarisierung, einer Welt ein, die zwischen Frieden und Eindringen schwebt. Der Geist kann nicht anders, als diese Elemente zu juxtapositionieren: die häusliche Absurdität menschlicher Körper und ihrer symbolischen Ausstattungen gegen die mechanische Bedrohung durch Gewalt; die intimen, fast privaten Gesten von Kleidung und Nacktheit gegen die öffentliche, bürokratische Reichweite von Adlerklauen und Rotorblättern.

Das Gemälde, in seiner surrealen Beharrlichkeit, verweigert Klarheit, weigert sich, sich leicht zu begreifen zu geben. Es konfrontiert den Betrachter mit Dissonanz und zwingt zu einer Meditation über das Aufeinandertreffen von Kulturen, die Absurdität der Macht, die Kommerzialisierung und Objektifizierung des Körpers und die Spannungen zwischen nationaler Identität und privater Erfahrung. Man könnte in ihm eine Reflexion über das prekäre Gleichgewicht zwischen Bescheidenheit und Entblößung, zwischen Trotz und Unterwerfung, zwischen Humor und Schrecken sehen. Es ist, in jeder Hinsicht, ein Theater der Widersprüche: sexuell, politisch, kulturell und ästhetisch.

Und doch, trotz – oder gerade wegen – dieser unmöglichen Schichtung, kann man nicht anders, als sich angezogen zu fühlen. Passanten bleiben stehen. Kinder neigen den Kopf. Ältere verweilen mit leicht erhobener Augenbraue. Selbst der flüchtigste Blick wird zu einer langen Meditation, denn das Werk, durch seine Beharrlichkeit und Inkongruenz, verlangt nach Reflexion. Man ist verwirrt, vielleicht sogar empört, und doch gezwungen, die Komplexitäten zu betrachten: die wechselnden Strömungen von Identität, die subtilen Grausamkeiten der Macht, die Absurdität und Schwere menschlichen Begehrens, alles vor dem ewigen Gleichmut von Himmel und Meer, einer Welt, die unabhängig von den Verrenkungen ihrer Bewohner fortbesteht.

Es ist dieses Schweben, dieses Spiel zwischen Anziehung und Abstoßung, zwischen Wiedererkennung und Verwirrung, das dem Gemälde seine Kraft verleiht. Es strebt nicht danach zu belehren, zu moralisieren oder zu überzeugen; es existiert einfach als Spiegel, der die unruhige, gebrochene, doch unendlich faszinierende Welt reflektiert, in der wir leben. Wer davorsteht, verlässt, wenn überhaupt, den Ort sowohl beunruhigt als auch erleuchtet, mit dem leisen Echo seiner Fremdartigkeit, der Erinnerung an seine Konfrontation und der subtilen, beharrlichen Aufforderung, erneut zu schauen, zu verweilen, zu staunen und vielleicht anders zu sehen.

Stilistisch fällt unweigerlich die Anstrengung des Künstlers auf, all die Elemente zu fassen, die das Bild bevölkern: die Figuren, deren Augen, Fleisch und Gewänder nach Leben streben; die fliegenden Maschinen, die mit mechanischer Entschlossenheit am fernen Himmel zu schweben scheinen; das unruhige Schimmern des Ozeans, die fast unaussprechlichen Nuancen des Lichts auf seiner Oberfläche. Man denkt unwillkürlich an ein Kind, das sich noch nicht ganz aus der symbolischen Phase der Wahrnehmung gelöst hat, ein junges Wesen, das experimentiert, die Welt so darzustellen, wie es sie fühlt, und nicht wie sie tatsächlich ist. Doch dieses Werk kann nicht in die friedlichen Gefilde der naiven Kunst oder der Volkskunst eingeordnet werden; es ist weder liebenswürdig einfach noch absichtlich rustikal. Die technischen Schwierigkeiten sind offensichtlich, die Formen unsicher, die Ebenen unruhig, und man spürt, dass der eigentliche Anspruch des Werkes – sein Bestreben, gewichtige moralische, kulturelle und politische Themen zu behandeln – in Spannung zu seiner Ausführung steht.

Ich kann mir kaum vorstellen, dass ein elfjähriges Kind, so begabt es auch sein mag, über die intellektuelle Breite oder die moralische Vorstellungskraft verfügt, um sich mit solchen Komplexitäten auseinanderzusetzen. Und doch ist es eindeutig nicht das Werk eines Kindes. Es ist das Werk eines Erwachsenen, dessen Hand und Auge über die Leinwand stolpern, Formen unvollendet lassen, Oberflächen unraffiniert, Farben unsicher. Vielleicht stört es den Künstler nicht, denn das Gemälde hat seine Exposition gegenüber den Elementen überdauert: Regen, helles Sonnenlicht, die heftigen Stürme des Sommers. Jeder hinterließ seine Spuren, und doch bleibt das Gemälde bestehen, lädt immer noch den Blick ein, provoziert innezuhalten.

Mit einem Hauch von Melancholie denke ich an meine Oberstufenschüler, jene, deren formale Kunstausbildung gering oder gar nicht vorhanden war, und doch deren Vorstellungskraft danach strebte, die Tiefen ihres eigenen Geistes durch die ihnen zur Verfügung stehenden Werkzeuge auszudrücken, durch die noch undefinierten Fähigkeiten, die den Wunsch anzeigen, die symbolische Phase der künstlerischen Entwicklung zu verlassen. Viele solcher Arbeiten habe ich abgelehnt – nicht aus Mangel an Empfindung, sondern weil die Ausführung nicht mit der konzeptuellen Ambition Schritt hielt. Ich konnte ihnen keine Anerkennung zuteilwerden lassen, konnte nicht zulassen, dass sie ohne Beherrschung, wenn auch nur in Ansätzen, von Technik und Form bestehen. Und doch hängt hier auf der Straße ein Werk, das jede formale Bewertung hätte durchfallen lassen müssen, ein Werk, das nach traditionellen Maßstäben mangelhaft, unvollendet, technisch unbestimmt erscheint.

Und dennoch ist es genau dieses Gemälde, schlicht und ungeschult, das Aufmerksamkeit erheischt. Vorübergehende bleiben stehen, Kinder neigen die Köpfe, Ältere verweilen mit leicht erhobener Augenbraue. Selbst der flüchtigste Blick wird zu einer längeren Meditation, denn das Werk verlangt durch seine Hartnäckigkeit und Inkongruenz nach Reflexion. Man ist verwirrt, vielleicht sogar empört, und doch gezwungen, die Komplexität zu betrachten: die wechselnden Strömungen von Identität, die subtilen Grausamkeiten der Macht, die Absurdität und Schwere menschlichen Begehrens – alles vor dem ewigen Gleichmut von Himmel und Meer, einer Welt, die unabhängig von den Verrenkungen ihrer Bewohner fortbesteht.

So kehre ich, wie immer, zu meiner Motivation zurück, über dieses Werk zu schreiben: nicht, um in einfachen Begriffen zu loben oder zu tadeln, sondern um über die eigentümliche Dissonanz der Rezeption nachzudenken, über das seltsame Spiel der öffentlichen Aufmerksamkeit und die Geheimnisse dessen, was den Blick fesselt, was die Betrachtung verlangt und was, trotz aller Bemühungen, unbemerkt bleibt. In dieser Verwirrung liegt die Bedeutung des Gemäldes, seine stille Autorität und sein eigenartiger, beharrlicher Anspruch auf den Blick des vorbeigehenden Betrachters.

                                                                            Schmiede Str , Pirna.

"Suspended Gazes: On Seeing What We Cannot Fully Understand”

There is a peculiar moment, a hesitation in the step, that comes when one walks along Schmiede Straße and encounters this painting, hung lightly against the weathered Baroque façade, where the quiet weight of history and architecture seems to lean down to witness it. One does not so much see this painting as one feels it: an almost imperceptible pressure in the air, a tugging of the mind toward questions it had not intended to ask, a strange insistence that the world be reconsidered, moment by moment. The figures dominate the visual plane, stretching from the cobbled street beneath to the very eaves above, demanding attention, yet offering no easy interpretation.

The first figure is enveloped in fabric of black, red, and gold, the very colors of the German flag, yet draped with the solemnity and mystery of a veil. Only the eyes emerge, luminous and inscrutable, the small aperture through which a private world of thought and feeling leaks. One is forced to wonder: is this woman a symbol, a participant, or merely a witness herself? And yet, the choice to cloak a national emblem in the intimacy of the abaya—so familiar to some, so foreign to others—feels deliberate, a quiet interrogation of identity, of belonging, of the ways in which a culture may be both imposed and claimed, worn as a garment, carried as a burden, or adopted as a private shield against the gaze of the world. There is tension here, almost imperceptible, between defiance and entreaty, and the mind lingers on the eyes, trying to read intention where only ambiguity exists.

In front of her, a second figure bends forward in a posture at once absurd and grotesque, nakedness laid bare and yet rendered strangely symbolic. From between her legs extends a slender, almost mechanical tube, at the end of which a banana rests, perfectly ripe and absurdly out of place. The mind flinches, recoils, and yet cannot look away, for there is something in the collision of sexuality, humour, and surrealism that arrests the senses. Above her, the claws of the German eagle, stern, formal, emblematic, grip delicately yet insistently at her flesh, creating an impossible juxtaposition: the authority of the state, of history, of power itself, clasping at human vulnerability, bodily exposure, and the absurd theatre of desire. There is comedy here, yes, but a dark comedy, the laughter of unease, where the body becomes battleground, instrument, and symbol all at once.

Beneath them, the shore stretches with a quiet serenity, the water lapping with indifference at their feet, while above, six helicopters, mechanical and purposeful, approach from the horizon. The sky is otherwise clear, yet the motion of these machines—their rigid, utilitarian presence—introduces the distant echo of threat, of militarisation, of a world poised between peace and intrusion. The mind cannot help but juxtapose these elements: the domestic absurdity of human bodies and their symbolic adornments against the mechanical threat of violence; the intimate, even private gestures of clothing and nudity against the public, bureaucratic reach of eagle talons and rotor blades.

The painting, in its surreal insistence, refuses to clarify, refuses to submit to easy comprehension. It confronts the viewer with dissonance, forcing a meditation on the collision of cultures, the absurdity of power, the commodification and objectification of the body, and the tensions between national identity and private experience. One might see in it a reflection on the precarious balance between modesty and exposure, between defiance and submission, between humour and horror. It is, in every sense, a theatre of contradictions: sexual, political, cultural, and aesthetic.

And yet, despite—or perhaps because of—this impossible layering, one cannot help but be drawn in. Passersby stop. Children tilt their heads. Elders pause with the faintest raise of the brow. Even the most hurried glance becomes a prolonged meditation, for the work, by virtue of its insistence and incongruity, demands reflection. One is bemused, perhaps even scandalized, but also compelled to consider the complexities it presents: the shifting tides of identity, the subtle cruelties of power, the absurdity and gravity of human desire, all set against the eternal calm of sky and sea, a world that continues on regardless of the contortions of its inhabitants.

It is this suspension, this interplay between attraction and repulsion, recognition and confusion, that gives the painting its power. It does not seek to instruct, to moralize, or to persuade; it simply exists as a mirror, reflecting the uneasy, fractured, yet endlessly fascinating world in which we live. To stand before it is to be made acutely aware of contradictions: the personal and the political, the absurd and the solemn, the intimate and the public, the human and the emblematic. One leaves, if one leaves at all, both unsettled and illuminated, carrying with one the faint echo of its strangeness, the memory of its confrontation, and the subtle, persistent insistence to look again, to linger, to wonder, and perhaps, to see differently.

Stylistically, one cannot help but notice the struggle of the artist to encompass all the elements that populate this crowded visual field: the figures whose eyes, flesh, and garments strain for life; the flying machines poised with mechanical intent in the distant sky; the restless shimmer of the ocean, the subtle, almost inexpressible nuances of light upon its surface. One is reminded, at times, of a child not yet fully emerged from the symbolic stage of perception, a young mind experimenting to render the world as it feels it, not yet as it truly is. And yet, this work cannot, I think, be placed within the gentle precincts of naïve art or folk expression; it is neither charmingly simple nor deliberately rustic. The technical difficulties are plain, the forms tentative, the planes uneasy, and one feels that the very ambition of the work—its desire to address weighty moral, cultural, and political concerns—is at odds with its execution.

I cannot imagine that an eleven-year-old, however precocious, possesses the intellectual breadth or the moral imagination necessary to wrestle with such complexities. And yet, it is clearly not the work of a child. It is the work of an adult, whose hand and eye stumble across the canvas, leaving forms unresolved, surfaces unrefined, colors uncertain. Perhaps the artist does not mind, for the painting has endured its exposure to the elements: the rain, the bright sun, the violent surge of summer thunderstorms. Each has left its mark, each has weathered the intrusion of time and nature, yet the painting persists, still inviting the gaze, still provoking pause.

I think, with some melancholy, of the senior students I once taught, those whose formal education in art was absent or minimal, yet whose imaginations sought to express the depths of their own minds through the tools at their disposal, through the fledgling skills that indicated a desire to leave the symbolic stage behind. Many such works I rejected—not for lack of feeling, but because the execution failed to rise to the conceptual ambition. I could not award them credit, could not permit them to pass without mastery, however tentative, of skill and form. And yet, here in the street hangs a work that would have failed any such formal assessment, a work that by traditional standards might be judged wanting, incomplete, technically unresolved.

And yet, it is this very painting, humble and untutored, that commands attention. Passersby linger, photograph, laugh, speculate, while my own works, carefully displayed behind glass in my studio window, titled, described, contextualized with explanations and blog posts, are passed over, glanced at, ignored. One cannot help but feel the perplexity of it: that a work so openly flawed, so technically unrefined, so ambiguous in authorship and intention, can draw notice, while works wrought with care, thought, and precision fade into the background of daily life. Perhaps it is the audacity of its exposure, the sheer improbability of the juxtaposed elements, that arrests the eye; perhaps it is the scandal of seeing the delicate, the absurd, and the grotesque displayed with such casual abandon in the public sphere that invites the crowd to stop, to wonder, to marvel, or to recoil.

And so I return, as I always do, to my motivation for reflection: not to praise or condemn in simplistic terms, but to consider the curious dissonance of reception, the strange caprice of public attention, and the mysteries of what draws the eye, what commands contemplation, and what quietly goes unnoticed despite every effort to illuminate it. In this, the painting is a lesson, however vexing: that attention, fascination, and engagement are not given according to skill alone, but to the subtle, often inexplicable alchemy of curiosity, context, and the uncanny power of incongruity. And in this perplexity lies its meaning, its quiet authority, and its strange, persistent claim upon the gaze of the wandering passerby.




Comments

  1. Das Thema dieses Jahr war ja "Hülle". Wenn man sich auf die Kunstfreiheit beruft und keine strafrechtlich relevanten Dinge dagegen sprechen, sollte man seine Reflexionen als Betrachter nicht gleich zum allwissenden Plädoyer erheben. Wie das ausgeht, haben wir 2023 bei Christopher Simpson gesehen. Auch dieses Mal gab es Stimmen von Kulturpreisträgergewicht, welcheein umgehendes Abhängen forderten. Der Beispiele solcher "Kulturrevolutionen" gibt es aktuell Viele landauf landab. Mal andersherum gefragt: Vielleicht ist das Plakative und Provokante ja auch ein Zeichen dafür, dass "subtile Malerei" nicht mehr verstanden oder missverstanden, sondern einfach nur ignoriert wird? Und was folgt daraus? Entweder male einen schönen realistischen Blumenstrauß im Sonnenlicht und der intellektuelle Beifall des Publikums ist Dir gewiss oder polarisiere. Dafür brauchst Du keinerlei Können und die Aufmerksamkeit ist Dir gewiss. Subtilität ist ein Insidersport für Leute, die sich im Stillen freuen.

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  2. Seltsam Brian, hast Du eine "Autokorrektur" in Deiner Kommentarfunktion? :-)

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  3. "An Auto correct".....I am unaware of anything like that here. But then again there could be as this is new to me and for all I know there could be. Why do you ask.?

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    1. Thank you for your thoughtful comment. I agree with you that questions of provocation and public response are part of the picture, especially when calls for removal are made. But I think it is important not to let the debate stop at the level of “liking” or “not liking.” Art is not only about whether something is pleasing, nor about whether it shocks. There is also the question of quality—of whether the work is painted with depth, control, and an understanding of form, colour, and composition.

      This, for me, is the real issue with the painting at hand. The artist attempted portraits, fabrics, sky, sea, and even flying machines, but the execution falters in each case. The struggle shows not as noble difficulty but as technical weakness. Subtlety in painting is not just an “insider’s sport” for a few—it is what allows a work to breathe, to hold together, to reward repeated looking. Without that, provocation alone cannot carry a painting, and “liking” alone cannot justify it.

      It may sound harsh, but if we in Saxony (and in Germany more broadly) are serious about our cultural life, we must also be serious about distinguishing between works of genuine artistic merit and those that fall short. To pretend otherwise, under the banner of artistic freedom, is not generosity—it is abdication of judgment.

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  4. Das Thema dieses Jahres war ja „Hülle“. Wenn man sich auf die Kunstfreiheit beruft und keine strafrechtlich relevanten Dinge dagegen sprechen, sollte man seine Reflexionen als Betrachter nicht gleich zum allwissenden Plädoyer erheben. Wie das ausgeht, haben wir 2023 bei Christopher Simpson gesehen. Auch dieses Mal gab es Stimmen von Kulturpreisträgergewicht, welche ein umgehendes Abhängen forderten. Der Beispiele solcher „Kulturrevolutionen“ gibt es aktuell Viele landauf landab. Mal andersherum gefragt: Vielleicht ist das Plakative und Provokante ja auch ein Zeichen dafür, dass „subtile Malerei“ nicht mehr verstanden oder missverstanden, sondern einfach nur ignoriert wird? Und was folgte daraus? Entweder malt man einen schönen realistischen Blumenstrauß im Sonnenlicht und der intellektuelle Beifall des Publikums ist Dir sicher oder man polarisiert. Dafür brauchst Du keinerlei Können und die Aufmerksamkeit ist Dir gewiss. Subtilität ist ein Insidersport für Leute, die sich im Stillen freuen.

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  5. Der Text wird tatsächlich automatisch verändert. Vielleicht muss man englisch schreiben? Ich gebe Dir völlig recht, meine Kritik bezog sich auch nur auf die selbsternannten Wächter des Pirnaer Kulturbetriebs. Auf der anderen Seite ist der Kunstmarkt im Rathaus ein gutes Beispiel für das, was den Rest der Gesellschaft interessiert. Man besucht den Canalettomarkt (schon darüber könnte man streiten, aber aus Marketingsicht ist der Name für den Weihnachtsmarkt erst einmal legitim) und läuft eine Runde durch das Rathaus, um vielleicht noch ein kleines Geschenk für die Liebsten zu Weihnachten zu finden. Kunstgewerbemarkt träfe es vielleicht besser. Es ist ja auch logisch, dass sich über die Jahre dann das Angebot immer mehr an der Nachfrage orientiert. Solange es Angebote wie die Ausstellungen im Stadtmuseum, die Galerie Schöne Höhe oder das Uniwerk gibt, wird ja für Jeden etwas geboten. Straßengalerie und Tag der Kunst sind in dem Zusammenhang auch eine Errungenschaft, weil sie Pirna von der Trostlosigkeit vieler Innenstädte abheben helfen. Ob dafür in den nächsten Jahren der Platz bleibt, wenn City Outlets das Bild prägen? An der Qualität kann man ja arbeiten, solange nur der Raum da ist.

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